Braille-Lesung

„Wahrscheinlich wird das unser Untergang sein.“

Brief des jüdischen Ehepaares Frey an die emigrierten Töchter (1942)


Freitag 15.09.2023, 17:00 – 17.45 Uhr
Freitag 06.10.2023, 17:00 – 17.45 Uhr

Ort: Deutsche Hörfilm gGmbH, Fasanenstr. 28, 10119 Berlin – Eintritt frei

Das Schwarz-Weiß-Foto zeigt links Erich Frey als Herrn mit Schnurrbart im Anzug mit Weste und rechts Elsbeth Frey als Frau im Rock mit weißer Bluse und Weste.


„Geliebte Kinder“, beginnt der lange letzte Brief, den das jüdische Ehepaar Erich und Elsbeth Frey im April 1942 an die beiden emigrierten Töchter schreibt. Der Weg ins Exil wird den Eltern wegen Erichs Erblindung verwehrt.

Die Freys tauchen 1943 unter, mit Unterstützung von Otto Weidt, selbst sehbehindert, und seiner Blindenwerkstatt. 1944 werden sie verraten, nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Vier Kopien des Briefs hatten die Freys bei Freunden versteckt. Eine überstand den Krieg und ist uns erhalten.

Der blinde Sprecher Christian Spremberg liest ausgewählte, in Braille-Schrift übertragene Passagen aus dem Bericht vor.

In der Arbeitsgruppe „Weidt / Frey“ der Deutschen Hörfilm gGmbH haben sich zeitgeschichtlich interessierte blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland zusammen gefunden, anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 2021. Die Treffen finden als Telefonkonferenz statt. Ziel ist es, an die Schicksale blinder und sehbehinderter jüdischer Menschen in der NS-Zeit zu erinnern.