Zum Gedenken an blinde jüdische Menschen im Nationalsozialismus
„Wahrscheinlich wird das unser Untergang sein.“
Abschiedsbrief des jüdischen Ehepaares Frey an die emigrierten Töchter (1942)
Der blinde Sprecher Christian Spremberg liest ausgewählte, in Braille-Schrift übertragene Passagen aus dem Brief vor.
Die Geigerin Florence Konkel begleitet die Lesung mit Klezmer-Improvisationen.
Montag, 27.01.2025, 19.30 Uhr,
Einlass: 19 Uhr, Eintritt frei
Ort: Dorotheenstädtische Buchhandlung
Turmstr. 5 (gegenüber Kriminalgericht Moabit), 10559 Berlin
„Geliebte Kinder“, beginnt der lange letzte Brief, den das jüdische Ehepaar Erich und Elsbeth Frey im April 1942 an die beiden emigrierten Töchter schreibt. Der Weg ins Exil wird den Eltern wegen Erichs Erblindung verwehrt.
Die Freys tauchen 1943 unter, mit Unterstützung von Otto Weidt, selbst sehbehindert, und seiner Blindenwerkstatt. 1944 werden sie verraten, nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Vier Kopien des Briefs hatten die Freys bei Freunden versteckt. Eine überstand den Krieg und ist uns erhalten.